Wie man ein Genie tötet

Hans Rott ist ein einfühlsamer junger Mann. Seine Mutter verstarb früh und sein Vater, ein gefeierter Künstler, ist nach einem Unfall arbeitsunfähig. Das Leben ist karg, aber seine ganze Leidenschaft, sein ganzes Leben ist die Musik. Sein Talent Wie man ein Genie tötet wird entdeckt und gefördert - von Anton Bruckner. Jedes Lob, jeder Applaus ist Balsam für diese empfindsame Seele. Genau dies wird zu seinem Schicksal. Trotz des berühmten Mentors gerät er immer mehr unter Druck durch seine Kreativität. Johannes Brahms, kein Freund Bruckners, verschmäht und spottet gegen Hans Rott. Rott schließt ohne Diplom ab, seine Laufbahn wird zerstört und damit auch sein Leben. Selbst der Erfolg in der Liebe wird ihm verwehrt. Zerbrochen wird dadurch nicht nur die Seele, sondern auch der Geist. Hans Rott, ein großer Künstler und ein Genie seiner Zeit, wird schwer psychisch krank. Er wird verrückt und landet in der Nervenheilanstalt. Ein Genie wird getötet. - Dieser auf Tatsachen beruhende Roman zeigt das Thema Mobbing und was mit den Menschen dann passieren kann, ganz deutlich. Der Roman ist nicht pathetisch geschrieben, eher schildernd, und genau das macht alles so klar. Das Verhalten der Protagonisten ist leider nicht nur historisch kein Einzelfall, sondern auch gut in die aktuelle Zeit zu stellen. Ganz besonders allen an Musik interessierten Lesern zu empfehlen. (Übers.: Jürgen Vater)

Gabi Radeck

Gabi Radeck

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wie man ein Genie tötet

Wie man ein Genie tötet

Ingvar Hellsing Lundqvist
Picus-Verl. (2019)

309 S.
fest geb.

MedienNr.: 914833
ISBN 978-3-7117-2074-0
9783711720740
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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