Antennenkind

Köbi (Jakob) ist extrem geräuschempfindlich; so trägt er meist Kopfhörer und zieht sich mit seiner Schildkröte Pänzi in die Kammer hinter seinem Zimmer zurück. Dort schreibt er eine märchenhafte Geschichte mit einem Protagonisten Jakob. Die Antennenkind Welt dieses Kindes - mit vermutlich autistischen Zügen - gerät massiv aus den Fugen, als die Eltern eine heimatlos gewordene Tante aus dem Libanon in den Haushalt aufnehmen. Ihr Arabisch empfindet er als Stachelsprache. Und dann macht sich seine Schildkröte selbstständig, als er wieder in die Schule muss. Die Situation entspannt sich, als die Tante ihr Schicksal in Zeichnungen fasst und den sensiblen Jungen als Antennenkind bezeichnet, weil er auch emotionale Signale stärker als andere wahrnimmt. - Der Anspruch der Geschichte ist deutlich höher als sonst bei für Erstleser geschriebenen Büchern, auch weil die reale Handlung und Köbis Erzählung kapitelweise hintereinander stehen, was eher ein Merkmal von "Erwachsenenliteratur" ist. Zudem erschwert der Wechsel zwischen einer relativ kleinen Schrift mit Serifen und dem kursiv gesetzten "Märchen" das Lesen für Anfänger, auch die unterschiedlichen Textstrukturen und der Gesamtumfang können unter Umständen überfordern. Darum für etwas fortgeschrittenere Erstleser oder zum pädagogischen Einsatz empfohlen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Antennenkind

Antennenkind

Andrea Karimé ; [Illustrationen:] Brigitta Heiskel
Picus Verlag (2021)

57 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 987165
ISBN 978-3-7117-4022-9
9783711740229
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Systematik: KE
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