Das dunkle Kind

Die Geschichte von Julias eigener Vergangenheit entwickelt sich im Wechsel mit einzelnen Fällen aus ihrer Praxis, in der sie Mädchen zwischen 8 und 15 Jahren behandelt, die sich auf unterschiedlichste Art auffällig verhalten oder denen z.B. ein Das dunkle Kind Diebstahl vorgeworfen wird. Mehr und mehr erinnert sich Julia an ihre Kindheit. Der Leser erfährt, wie sie mit 8 Jahren die Brautjungfer ihrer Cousine Iris war, sich dann für etwas Schreckliches die Schuld gab und mit 15, nach dem Tod ihrer Mutter, in Iris' neuer Familie aufgenommen wurde. Sie begann mit kleinen Diebstählen und Betrügereien, bis sie mit 18 Jahren die Familie verließ, um zu studieren. Den Kontakt zu ihrer Cousine brach sie ab. Es geht um kindliche Geheimnisse und verdrängte Schuldgefühle. Auffällig oft werden dem Kind Julia die Fragen nicht beantwortet - bis sie sich nicht mehr zu fragen traut - und sie wird im Grunde nicht ernst genommen. Es geht in dem Roman auch um das Gegensatzpaar Aufarbeitung vs. Vergessen. Julias Cousine Iris kommt offenbar gut klar, ohne die vergangenen Tragödien zu verarbeiten. Julia dagegen leidet darunter, die vergangenen Ereignisse mit niemandem besprechen zu können. Eine gut lesbare Familiengeschichte mit interessanten Beispielen für die unterschiedlichsten Varianten von Mutter/Tochter-Beziehungen. Empfehlenswert.

Das dunkle Kind

Das dunkle Kind

Margaret Forster
Arche (2014)

315 S.
fest geb.

MedienNr.: 399587
ISBN 978-3-7160-2699-1
9783716026991
ca. 22,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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