Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis
Der Autor hat das Thema bereits 2011 unter dem Titel "Der FC Bayern und seine Juden" bearbeitet. In den sechs Jahren seitdem ist eine Vielzahl von Fakten neu dazugekommen. Das Schicksal von Kurt Landauer, des ehemaligen langjährigen und sehr erfolgreichen jüdischen Präsidenten des Vereins, spielt eine zentrale Rolle. 2013 wurde er posthum zum Ehrenpräsidenten ernannt. Als 1933 der Antisemitismus immer stärker in den Alltag eingriff, musste sich der FC Bayern, der vorher einen deutlichen Anteil an jüdischen Mitgliedern hatte, nach und nach den neuen Ideologien anpassen. Bedrückend, wie sich dies auf die Mitglieder auswirkte. Trotzdem war der Verein bei den Nationalsozialisten nie besonders beliebt. Ganz interessant, dass der FC Bayern nach 1945 nicht nur für jüdische, sondern auch für ehemals nationalsozialistische Fußballinteressierte zur sportlichen Heimat wurde. - Der Autor versteht es, nicht nur hervorragend zu recherchieren, sondern die vielen Fakten interessant und gut lesbar darzustellen. Das Buch ist nicht nur für fußball-, sondern unbedingt auch für historisch interessierte Leser eine echte Fundgrube.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis
Dietrich Schulze-Marmeling
Verl. Die Werkstatt (2017)
383, [16] S. : Ill. (z.T. farb.)
fest geb.