Wirklich wahre Weihnachtsgeschichten
Ein Junge im Grundschulalter wird von den Klassenkameraden ausgelacht, weil er an den Weihnachtsmann glaubt. Bei vielen gezielten Beobachtungen bleibt aber nur der Schluss übrig, dass tatsächlich alle Weihnachtsmänner verkleidete normale Menschen sind - bis auf einen, der sich jeder Entzauberung entzieht. Oder die Familie, die wieder einmal nicht gemeinsam Weihnachten feiern kann, weil der Vater noch beruflich unterwegs ist. Eine recht "ungehörige" Idee der Mutter ändert das, auch wenn die Tante ihren Missmut deutlich äußert. - Gerade an diesem Beispiel lässt sich der eine Kritikpunkt an dieser Zusammenstellung zeigen: Die bekannte, 2013 verstorbene Kinderbuchautorin hat schöne, lustige und nachdenkliche weihnachtliche Erzählungen verfasst, die aber im 21. Jahrhundert seltsam aus der Zeit fallen. Anders als die "zeitlosen" Werke z.B. Astrid Lindgrens sind sie zu sehr Vorstellungen der 60er Jahre verhaftet. So können sie ihre Wahrheit nicht unbeschadet den heute lebenden Kindern zeigen. Aber alle anderen Aspekte (Musik, Sprecherin, usw.) sind von guter Qualität, so dass eine Anschaffung ab mittleren Beständen durchaus sinnvoll ist.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Wirklich wahre Weihnachtsgeschichten
Margret Rettich. Lesung mit Gabriele Blum
Igel-Records [u.a.] (2017)
2 CD (ca. 155 Min.)
CD
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6