Als Opapi das Denken vergaß
Mias 88-jähriger Uropa, ihr "Opapi", wird immer vergesslicher, deshalb holt ihn ihr Papa von Lindau am Bodensee nach Hamburg, weil in Mias Haus eine Wohnung frei geworden ist. Dort können ihm Mia und ihre Eltern besser helfen. Mia liebt ihren Urgroßvater, will sich gut um ihn kümmern und ihn daran erinnern, wie man sich die Schuhe zubindet und dass man sich die Zähne nicht mit Handcreme putzt. Am liebsten schauen die beiden zusammen Fotos von früher an, und Mia versucht, sich alles für Opapi zu merken, wenn er es endgültig vergessen haben sollte. Seltsam ist nur, dass ihr Uropa nicht allein gekommen ist: immer wieder taucht auch der neunjährige Berti auf - aber nur Mia kann ihn sehen, weder Opapi noch ihre Eltern wissen von ihm. Mit dem unternehmungslustigen Jungen taucht sie "wirklich" in die Welt von früher ein, so wie ihr Uropa sie erlebt haben muss - und langsam wird ihr klar, dass Berti und Opapi ein- und derselbe sind: wenn Berti auftaucht, hat Opapi Heimweh nach seiner Kindheit. Mia kann Opapis Verwirrtheit nicht aufhalten, aber sie findet eine tröstliche und ungewöhnliche Lösung für sein Heimweh. - Kindgerecht und sehr berührend wird in dieser Geschichte Kindern ab 8 Jahren das Thema Demenz nahegebracht. Sehr empfohlen!
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Als Opapi das Denken vergaß
Uticha Marmon
Magellan (2014)
159 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8