Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte
Seit zwölf Jahren lebt Jewel mit dem Schweigen ihrer Familie und dem Gefühl, ein ungeliebter Ersatz zu sein, denn am Tag ihrer Geburt verunglückte ihr fünfjähriger Bruder tödlich. Seitdem spricht ihr Großvater nicht mehr, ihre Mutter redet nur
mit ihr, wenn sie etwas auszusetzen hat, und ihr Vater ist damit beschäftigt, die Familie vor bösen Geistern zu schützen. Ihre Familie lebt im amerikanischen Iowa auf dem Land, und wegen ihrer mexikanischen und jamaikanischen Wurzeln, wegen der abergläubischen Handlungen und des Geisterglaubens ihres Vaters und Großvaters hat Jewel keine Freunde. Doch in diesem Sommer taucht der gleichaltrige John auf, ein von weißen Eltern adoptierter schwarzer Junge. Er durchbricht Jewels Einsamkeit, ermutigt sie, gegen das Schweigen ihrer Familie zu kämpfen, und gibt ihr das Gefühl, ein wertvoller und kluger Mensch zu sein. Obwohl auch ihre Freundschaft harten Belastungsproben standhalten muss, schafft Jewel es, das Schweigen ihrer Familie zu beenden. - Emotional packend zeigt die Autorin in dieser Geschichte nicht nur Kindern ab zwölf Jahren, wie jeder Mensch anders mit seiner Trauer umgeht, sondern auch Jugendlichen und Erwachsenen. Sehr empfohlen!
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte
Crystal Chan
Magellan (2014)
300 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12