Sara auf der Suche nach Normal
Die zwölfjährige Sara will unbedingt "normal" werden wie ihre Mitschüler, Freunde haben, auf Partys und ins Kino gehen, am Unterricht in ihrer Klasse teilnehmen (in der sie "Psycho-Sara" ist) - und nicht immer wieder unkontrollierbare Panikattacken bekommen. Seit Jahren kämpft sie gegen ihre psychischen Probleme an: eine bipolare Störung, eine allgemeine Angststörung und eine leichte Schizophrenie, muss deshalb ständig Tabletten nehmen und ist in Therapie. Sie spricht nur mit ihren Eltern (die mit Saras Problemen leicht überfordert sind), ihrer Lehrerin (bei ihr bekommt sie Einzelunterricht) und ihrem Arzt. Sie hat sich Regeln fürs "Normalsein" aufgestellt, kann sie aber einfach nicht einhalten. Bei einer Gruppentherapie lernt sie die redselige, aufgeschlossene Erin kennen, die sich ständig Wimpern und Augenbrauen ausreißt, im Alltag aber klarkommt. Sie werden Freundinnen, mit ihr spricht Sara, geht mir ihr ins Kino, lernt zu akzeptieren, dass sie ein "besonderer" Mensch ist, dass es kein allgemein gültiges "Normal" gibt. Doch Erin hat daheim ein schlimmes Problem, über das sie schweigt. Sara will ihr unbedingt helfen und setzt dafür sogar ihre (einzige) Freundschaft aufs Spiel. - Emotional und einfühlsam erzählt Wesley King, wie ein starkes Mädchen trotz ihrer psychischen Probleme "normal" zu sein versucht, und wirbt um Verständnis für diese "besonderen" Menschen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Sara auf der Suche nach Normal
Wesley King ; aus dem Englischen von Claudia Max
magellan (2021)
270 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12