Marienkäfertage

Die 16-jährige Elin verbringt eine Ferienwoche zum ersten Mal allein zu Hause, weil ihre Eltern auf Tauchurlaub sind. Da erhält sie einen anonymen Brief, der ihr Leben auf den Kopf stellt: Sie heiße eigentlich Lykke und sei adoptiert worden. Zum Marienkäfertage Nachdenken fährt sie in das Ferienhaus der Familie in Dänemark, wo sie seit 10 Jahren alle Ferien verbringen. Sie vertraut sich dem Nachbarn Knut an, der für sie wie ein Großvater ist. Sie lernt den 18-jährigen Rasmus kennen, der vor 10 Jahren ebenfalls hier die Ferien verbracht hat und dessen Segelboot sie damals aus dem See geborgen hat und bis heute aufbewahrt. Jetzt will er es zurück und die beiden lernen sich besser kennen. Rasmus öffnet ihr die Augen für ihre Situation, für das Glück, von diesen Eltern ausgewählt worden zu sein und eine intakte Familie zu haben. Sein Vater war Alkoholiker und ein unbeherrschter Schläger. Seine Mutter hat ihn mit der neugeborenen Schwester verlassen, um das Kind vor dem Vater in Sicherheit zu bringen. Nach und nach erinnert sich Elin an Situationen ihrer Kindheit und erkennt, wie ihr Leben und das von Rasmus zusammenhängen. Sie akzeptiert ihre Situation und freut sich auf die Rückkehr der Eltern. - Die Situation der Adoption wird in dieser Geschichte einmal aus der Sicht des betroffenen Mädchens, aber auch aus der Sicht des Bruders erzählt, dessen Mutter ihn zurückgelassen hat. Die Erzählung ist sehr spannend, da auch der Leser erst nach und nach die Zusammenhänge erkennt. Elins Umgang mit der Situation wird einfühlsam und überzeugend geschildert. Für Leser/innen mit Interesse für das Thema gut zu empfehlen.

Brigitte Hölzle

Brigitte Hölzle

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Marienkäfertage

Marienkäfertage

Uticha Marmon
Magellan (2015)

223 S.
fest geb.

MedienNr.: 784206
ISBN 978-3-7348-5005-9
9783734850059
ca. 0,01 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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