Es hätte alles so schön sein können
Die Welt kennt er nur aus Filmen, der 18-jährige Marco aus der niedersächsischen Provinz. Dort wird er Zeuge, wie sich aus einem Landbordell ein Mann zu Tode stürzt. Er wird von Jana eingespannt, den Toten zu entsorgen. Daraus entwickelt sich eine wilde Fahrt übers Land, an der auch noch Mareike, ein Mädchen aus dem Dorf, teilnimmt. Der "Rockerkollege" des Toten verfolgt sie und bringt sie in die abwegigsten Situationen, bis hin zu etlichen Begegnungen mit Wildschweinen. Marco ist fasziniert von den zwei jungen Frauen, muss aber auch erfahren, dass weder seine Familie noch einige Dörfler in einer heilen Welt leben und so bieder sind, wie er bislang glaubte. - Was den Dreien widerfährt, "übersetzt" Marco in die Szenen bekannter Filme und erwartet tatsächlich, dass sich die Lösung ihrer Probleme nach Drehbuchmuster abspielen wird. Am Ende ist nichts, wie es vorher war, nimmt Marco dennoch zur Kenntnis.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Es hätte alles so schön sein können
Horst Evers
Rowohlt Berlin (2018)
268 S.
fest geb.