Losing earth
Im Jahre 1979 stieß der amerikanische Umweltaktivist R. Pomerance auf wissenschaftliche Daten zum Treibhauseffekt durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe. Er stieß daraufhin Klimakampagnen an, durch die ein wissenschaftliches Thema zu einem politischen wurde. Hearings in Kongressausschüssen, Öffentlichkeitsarbeit durch Umweltschützer und Gegendarstellungen, von der Ölindustrie finanziert, konkurrierten um mediale Aufmerksamkeit, konnten aber mit Ausnahme der Ozonloch-Problematik kaum politische Wirkung erzielen. Dramatisch zugespitzt erzählt der Journalist Nathaniel Rich von dieser ersten Phase der Klimabewegung und deren Protagonisten, von denen einige die Rolle des Helden (z.B. der spätere Vizepräsident Al Gore) und andere (z.B. der Stabschef von George Bush sen.) die des Schurken einnehmen. Die historische Reportage könnte trotz des zeitlich und räumlich eng begrenzten Themas bei der aktuellen Präsenz von "Fridays For Future" auf ein gewisses Leserinteresse stoßen.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
Losing earth
Nathaniel Rich ; aus dem Englischen von Willi Winkler
Rowohlt Berlin (2019)
234 Seiten
fest geb.