Sommerdunkle Tage
Callie (16) kämpft gerade mit Eifersuchtsgefühlen gegenüber ihrem Säuglingsbruder, da taucht ihre alte Freundin Ivy urplötzlich wieder auf. Vor drei Jahren waren die beiden beste Freundinnen, aber aufgrund eines mysteriösen Vorfalls ist Ivy damals von einem Tag auf den anderen weggezogen. Nun steht sie bildschön und selbstbewusst vor Callie und reißt sie mit ins sommerleichte Partyleben. Fast immer mit dabei ist Kurt, Callies "Chef" von der Schülerzeitung, und natürlich sind Kurt und Ivy ziemlich schnell ein Paar. Allerdings nur kurz. - Alice Kuipers erzählt aus den drei Perspektiven, setzt an den Anfang ihrer Geschichte einen Autounfall, bei dem nicht klar ist, ob Ivy und Callie ihn überlebt haben und schildert dann die rasanten 14 Tage vor dem Unfall. Es ist nicht so, dass die Geschichte vorhersehbar wäre. Kuipers kann durchaus mit Dingen überraschen und erzeugt mit ihren zahlreichen Andeutungen Spannung, allerdings sind die Figurenzeichnung und Rollenbilder ziemlich oberflächlich (der korrekte Sitz der Wimperntusche besitzt immense Bedeutung) und komplexe Themen werden ziemlich schnell abgehakt: Adoption, Alkoholismus, Selbstmord, Tod und (sexuelle) Selbstfindung. Am Ende ist fast alles heldenhaft gut. (Übers.: Angelika Eisold Viebig)
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Sommerdunkle Tage
Alice Kuipers
Fischer KJB (2018)
238 S.
fest geb.