Der Schrei des Papageis
Um ihr Taschengeld aufzubessern, bietet sich Kat, die Tochter der neu an die Küste von Dorset gezogenen Tierärztin, als Betreuerin für Tiere an. So lernt sie Hanna kennen, die nach einem Sturz ihr Pferd nicht mehr reiten kann. Für eine ältere Dame führt sie den Hund aus; für einen Mann aus Paraguay nimmt sie den redegewandten Papagei in Pflege. Doch beim Abholtermin ist der Mann verschwunden, offenbar in großer Eile hat er sein Haus auf den Klippen verlassen. Hanna und Kat wollen dem nachspüren. Die Hundebesitzerin bringt sie zu einer Verknüpfung mit einem mysteriösen Unfall in London. Eine unklare Rolle spielt der Verteidigungsminister, der zugleich der Großvater von Kat ist. Das Nachforschen der Mädchen klärt einen lokalen Diebstahl und seine Hintergründe auf, führt sie aber auch auf militärisches Gelände, just zu dem Zeitpunkt, als dort ein "Schläfer" seine terroristische Aufgabe erfüllen soll. - Die Geschichte führt von Ferienaktivitäten in die Welt der militärischen Spionage zwischen Ost und West, die auch Jahrzehnte nach dem Kalten Krieg noch Auswirkungen haben. Im Nachwort erläutert die Autorin, dass das geschilderte Vorgehen auf Aussagen eines rumänischen Top-Spions beruht. Über weite Strecken schildert das Buch Tiere und ihr Verhalten und das Erlebnis der Natur an der Küste. Angenehm ist, dass die Autorin auf alle Plüsch-Kuschel-Effekte dabei verzichtet. Das Buch spricht sowohl Tierfans wie Detektivgeschichten-Liebhaber an.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Schrei des Papageis
Lauren St. John ; aus dem Englischen von Anne Braun
KJB (2019)
Miss Mystery ; Band 1
365 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10