Das Apfelkuchenwunder oder die Logik des Verschwindens
Oscar Dunleavy ist verschwunden, vermutlich tot, allem Anschein nach durch Selbstmord im Meer. Erschüttert von dieser Nachricht kehrt seine ehemalige beste Freundin und Nachbarin Meg mit ihren Eltern aus Neuseeland zurück, in der festen Überzeugung, dass der fröhliche, einfühlsame Oscar niemals zu einer solchen Tat fähig wäre. Doch in den kommenden Wochen erfährt Meg langsam, was sich während ihrer Abwesenheit wirklich zugetragen hat: Während sie sich von Oscar aufgrund einer bösartigen Lüge seiner neuen Nachbarin Paloma entfernt hat, wurde Oscar von ebendieser Paloma auf hinterhältige Art und Weise gemobbt und in die Verzweiflung getrieben. Gleichzeitig schildert Oscar dem Leser, wie er aus dem Meer gerettet wurde und sich nun vor seinem alten Leben versteckt. Erst nachdem das ganze Ausmaß von Palomas Manipulation zum Vorschein gekommen ist, kann Oscar zurückkehren und sich gemeinsam mit Meg ihre Liebe eingestehen. - Ein überaus gelungenes, sprachlich wie inhaltlich sehr überzeugend ausgearbeitetes Jugendbuch, das darüber hinaus auch einwandfrei übersetzt wurde. Bilder wie die eng nebeneinander liegenden Fenster von Oscar und Meg, durch die sie sich Tag für Tag unterhalten haben, und interessante Nebencharaktere tragen zu einer durchweg starken Atmosphäre bei. Unbedingt zu empfehlen. (Übers.: Adelheid Zöfel)
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Apfelkuchenwunder oder die Logik des Verschwindens
Sarah Moore Fitzgerald
Fischer KJB (2015)
251 S.
fest geb.