Anne Frank und der Baum

Anne Franks Leben und ihr Tagebuchzeugnis bewegen seit 70 Jahren die Welt. Hier wird ihre Zeit im Versteck quasi von außen betrachtet. Der Kastanienbaum, den Anne im Hinterhof der Prinsengracht sehen konnte, "erzählt" ihre Geschichte vom Einzug der Anne Frank und der Baum Familie bis zur alleinigen Rückkehr des Vaters aus dem KZ. Dabei wird das Tagebuch direkt und indirekt zitiert. Hier werden Freuden und Ängste lebendig. Die leicht sepiabraun getönten Zeichnungen sind zwar auf das Wesentliche konzentriert, zeigen das aber sehr exakt. Manchmal schauen uns aus dem Gesicht Annes die Augen einer Erwachsenen an. - Der Kastanienbaum war tatsächlich bis 2010 ein Naturdenkmal im Hinterhof der Prinsengracht. Als er nicht mehr zu retten war, wurden "Kinder" von ihm an verschiedenen Schulen gepflanzt; sie halten die Erinnerung an Annes Leben lebendig. Trotz kurzer, lapidarer Sätze und meist kindgerechtem Wortschatz, stehlen sich doch schwierige Begriffe ein ("Detonation") und auch der Inhalt verschweigt nichts. So bleibt der Eindruck etwas zwiespältig. Die Sicht von außen, im Horizont eines Baumes ist eine interessante Alternative (hier auch: "Annes Baum", BP/mp 11/909). - Ab mittleren Beständen oder für Büchereien, die ihren LeserInnen gerne besondere Herausforderungen anbieten wollen.

Astrid Frey

Astrid Frey

rezensiert für den Borromäusverein.

Anne Frank und der Baum

Anne Frank und der Baum

Jeff Gottesfeld ; Peter McCarty
Fischer Sauerländer (2018)

[16] Bl. : überw. Ill.
fest geb.

MedienNr.: 593141
ISBN 978-3-7373-5509-4
9783737355094
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
Systematik: KK
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