Der Konfuzianismus
Konfuzius (latinisiert aus Kong Fuzi = Lehrmeister Kong) lebte im 6. Jh. v. Chr. und war der Leiter einer kleinen Schule, in welcher er seine Schüler auf den Staatsdienst vorbereitete. Es ging ihm dabei aber auch um die Ethik eines verantwortlichen, konsequenten und von Menschlichkeit bestimmten Lebens, was die Verehrung der Ahnen einschließt. Zwar wurde der Konfuzianismus im 3. Jh. v. Chr. verboten, dennoch trat er bald seinen Siegeszug an, wobei er teils als Religion, teils als Soziallehre oder Philosophie betrachtet wurde. So prägt der Konfuzianismus heute nicht nur Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur vor allem in China, aber auch darüber hinaus in Korea, Vietnam, Singapur und Japan. Seine "Gespräche" finden sogar zunehmend in Europa Verbreitung. Der Religionswissenschaftler und Philosoph V. Zotz behandelt in seinem Werk zunächst die überlieferte Gestalt und das Wirken des Konfuzius, widmet sich dann seinen Lehren und zeigt auf, wie sich diese im Laufe der Jahrhunderte verändert haben und wie sie von bedeutenden Nachfolgern weiterentwickelt wurden. Er verschweigt dabei nicht die Kritik an der Lehre, die sich dennoch immer weiter verbreitet hat, wie in den letzten Kapiteln dokumentiert wird. Eine gelungene Einführung in eine Religion und Philosophie, die zum Verständnis des heutigen China wesentlich ist. Breit empfohlen.
Annelies Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Konfuzianismus
Volker Zotz
Marixverl. (2015)
224 S.
fest geb.