Das Osmanische Reich

Reinhard Pohanka, Archäologe am Historischen Museum der Stadt Wien, stellt in über 60 kurzen Abschnitten die wechselvolle Geschichte des Osmanischen Reichs von 1299 bis 1923 vor, mit seinem ausschweifenden Luxus, der Grausamkeit seiner Sultane und Das Osmanische Reich den Erfolgen seiner Heere in Asien, Afrika und Europa. Aber auch der Kultur in Form großartiger Moscheen und Textilien von unvergleichlicher Farbenpracht. Einst waren die Osmanen eine Großmacht, die ihre Nachbarn in Angst und Schrecken versetzte. Man pflegte das byzantinische Hofzeremoniell, die Literatur war persisch beeinflusst, der Reichtum kam aus Ägypten und man schrieb mit arabischen Buchstaben. Sie waren keine fanatischen Muslime und das Osmanische Reich zwar ein islamischer Staat, auch wenn die Mehrzahl seiner Untertanen keine Muslime waren. Am Ende war es aber nur noch "der kranke Mann am Bosporus" und ist zu Beginn des 20. Jh. zerbrochen. Was waren die Ursachen für diesen Untergang? Pohankas Analyse ist anschaulich und aufklärend, er berichtet weitgehend objektiv und wertet weder historisch noch politisch oder religiös. Das wird besonders deutlich bei dem kurzen Kapitel über die Vernichtung der Armenier, wo er sich eines eigenen Urteils enthält und in einer Anmerkung auf die unterschiedliche Beurteilung im Westen und in der Türkei verweist. Eine Liste der Regierungszeiten der osmanischen Sultane und eine Zeittafel ergänzt das Werk. Leider fehlt ein Sach- und Personenregister. Als erster Überblick über die Geschichte der Osmanen und Türken ist das äußerst preisgünstige Buch aber sehr nützlich und breit zu empfehlen.

Armin Jetter

Armin Jetter

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Osmanische Reich

Das Osmanische Reich

Reinhard Pohanka
Marix-Verl. (2016)

Marix-Wissen
252 S.
fest geb.

MedienNr.: 832169
ISBN 978-3-7374-1002-1
9783737410021
ca. 10,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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