Berg

In einem Badeort am Meer begegnet Alistair Berg zum ersten Mal nach vielen Jahren seinem Vater, der seinen nun erwachsenen, unter falschem Namen auftretenden Sohn jedoch nicht erkennt. Berg bezieht das Nachbarzimmer der Geliebten seines Vaters, Judith, Berg und wird durch die dünnen Wände der Pension regelmäßig Zeuge ihrer Zweisamkeit. Über mehrere Tage hinweg schreckt er immer wieder davor zurück, seinen lang gehegten Plan in die Tat umzusetzen, den Vater als Strafe für seine unglückliche Kindheit umzubringen. Gleichzeitig entwickelt er zunehmend ein Verlangen für Judith, die für seine Avancen durchaus empfänglich zu sein scheint. Als sich Berg eines Nachts in angetrunkenem Zustand ein Herz fasst und mit einer leblosen Gestalt in seinem Pensionszimmer erwacht, eskalieren die Geschehnisse mit rasender Geschwindigkeit. - Der 1964 veröffentlichte und optisch hochwertig gestaltete Roman liest sich ähnlich wie ein Bewusstseinsstrom: Bergs Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, reale und fiktive Interaktionen mit anderen Menschen werden vermischt und verwoben, in Bilder verpackt und lassen die physische Handlung in den Hintergrund treten. Kein leichtes Lesevergnügen, aber für Freunde anspruchsvoller Lektüre zu empfehlen.

Marlene Knörr

Marlene Knörr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Berg

Berg

Ann Quinn ; aus dem Englischen von Conny Lösch
Marix Verlag (2020)

172 Seiten
kt.

MedienNr.: 955790
ISBN 978-3-7374-1130-1
9783737411301
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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