Birdie
Der Debütroman der indigenen kanadischen Autorin aus 2015 wurde in Kanada vielfach ausgezeichnet. Stellvertretend für das komplizierte Leben der Cree-Frauen, einer indigenen Bevölkerungsgruppe im Norden Kanadas, wird die Geschichte von Bernice Metoos, ihrer Cousine Freda und ihrer Tante Val erzählt. Bernice, genannt Birdie, verlässt ihr Zuhause im Norden von Alberta, um in Gibson einen Neuanfang zu wagen. Sie findet Arbeit und Unterschlupf in einer kleinen Bäckerei und muss doch erkennen, dass sie ihrer Vergangenheit und kulturellen Prägung nicht entkommen kann. Sie begibt sie, im Bett liegend, auf eine Traum- und Visionsreise, verarbeitet ihre Gewalterfahrungen durch ihren Onkel, ihr schwieriges Verhältnis zur Mutter, ihren Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt, die liebevolle Zeiten bei einer Pflegefamilie und schließlich ihr Leben auf der Straße. Durch den Beistand ihrer Tante, der Cousine und der Bäckereibesitzerin Lola kann sie gesunden bei ihrer Suche nach Seelenfrieden und einem harmonischen Zuhause. - Ein anstrengendes Buch, das aber das Leben der Cree-Frauen und deren Zusammenhalt eindringlich deutlich macht. Gerne empfohlen für Leser/-innen, die mehr über das Leben der indigenen Bevölkerung Kanadas erfahren möchten.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Birdie
Tracey Lindberg ; aus dem kanadischen Englisch von Gesine Schröder und [einer weiteren]
marix verlag (2020)
309 Seiten : Illustrationen
kt.