111 Jazz-Alben, die man gehört haben muss

Zwei deutsche Jazz-Kenner haben 111 Alben zusammengetragen, um die Geschichte des Jazz von etwa 1930 bis heute vorzustellen. Nicht nur die interessanten Hintergrundinformationen und kenntnisreichen Beschreibungen der Alben (wobei es bei den frühen Jazzmusikern, die ja noch keine Alben zusammenstellten, spätere Kompilationen der Schallplattenindustrie sind), auch die präzise Information zu jedem Album (einschl. Nennung des Produzenten, Label und Aufnahmezeitpunkts) und das in Farbe abgebildete Album-Cover erfreuen den Jazz-Freund mit einer Lektüre, die die ganze Vielfalt und Großartigkeit dieser Musikrichtung entfaltet. Jedem Album sind zwei Seiten gewidmet, von den weltberühmten Namen wie Duke Ellington und Frank Sinatra bis zu den für Jazz-Kenner wichtigen Musikern wie John Zorn und Willem Breuker. Schön, dass auch Musiker wie Jimmi Guiffre und Toots Thilemans bedacht sind, die nicht im Zentrum einer Kennergemeinde oder der Weltbekanntheit stehen. Charles Mingus, Miles Davis, Theolonius Monk und Keith Jarrett sind gar mit je zwei Alben vertreten. Jazz aus Osteuropa und den romanischen/lateinamerikanischen Ländern ist erklärlicherweise auf wenige Beispiele beschränkt (leider keines aus der Tschechoslowakei) und das Fehlen vieler Musiker - etwa Bix Beiderbecke, Tom Waits, Fats Waller - kann jeder nach eigenem Geschmack bedauern. Das tut der Leistung und dem Gewinn, mit dem dieses Buch zu lesen ist, keinen Abbruch. Die begrifflichen Einordnungen der Jazz-Stile werden für den Einsteiger im Glossar erklärt (leider nicht der Begriff Cool Jazz). Dem Musikfreund, der sich mit Jazz beschäftigen mag und einen Überblick über Stile und Epochen gewinnen möchte, sollte das Buch zur Hand nehmen für seine Auswahl hörenswerter Aufnahmen. - Ein Muss also für den Jazz-Freund und solche Leser, die es werden wollen.