Nur tote Schwaben schweigen
Im sonst so beschaulichen Schwaben geschieht ein außergewöhnlicher Mord: Dieser wird der Polizei vom Mörder, der sich "Schwarze Henne" nennt, vorher angekündigt. Immer mit einem Zweizeiler, der nach der Form des Liedes Vogelhochzeit gestaltet ist. Doch der Ulmer Kommissar Eugen Querlinger und sein Team merken bald, dass mit diesem skurrilen Mörder ein bestialischer Serienkiller sein Unwesen treibt. Und das in einer Situation, wo der genießerische Querlinger von seiner geliebten Frau mit Diäten traktiert wird und er sich mit nicht gerade kooperativen Vorgesetzten herumschlagen muss. Als noch mehr Morde nach demselben Schema geschehen, erkennen die Ermittler bald: Alle Toten und auch der Mörder stehen in einem Zusammenhang, der schon Jahrzehnte alt ist. Die zentrale Frage, die zur Klärung des Verbrechens führt: wofür will sich die "Schwarze Henne" rächen? - Max Abele hat einen Thriller geschrieben, der nicht nur spannend ist, sondern in dem es überaus menschelt. Und er zeigt dabei stets einen Humor, der oft mehr als skurril ist. Das ist wirklich gutgemachte Krimi-Unterhaltungsliteratur.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Nur tote Schwaben schweigen
Max Abele
emons: (2020)
384 Seiten
kt.