Miteinander leben, miteinander reden

Kritik wird in diesem kleinen Band des bekannten Zisterziensers unter dem Aspekt katholischer Ethik als Dienst am anderen gesehen. Sie ist eine "Tugend, ja Pflicht" (S. 10) auf dem Weg zum Seelenheil des Mitchristen. Man kritisiert nicht aus eigenem Miteinander leben, miteinander reden Ärger, sondern gibt Hilfestellung ohne Verurteilung, um dem Gegenüber eine Entwicklung seiner Selbst zu ermöglichen und "gemeinsam den Weg zur Heiligkeit [zu] beschreiten" (S. 73). - Kein üblicher Ratgeber, wie das Titelblatt vermuten lässt, sondern ein geistliches Büchlein, das über äußeres Verhalten hinausgeht, die die Correctio fraterna (biblisch Mt 18, 15-17) als Akt der Nächstenliebe unter Beachtung hierarchischer Strukturen sieht; ohne Zorn, auch ohne eigenen Nachteil zu erwirken, wie möglicherweise bei Kritik des Untergebenen gegenüber dem Chef. Sie wird eher vom Pfarrer zu den Gemeindemitgliedern, vom Abt zu seinen Mitbrüdern ausgeübt unter Beachtung des geeigneten Zeitpunkts. Wegen seiner Kompaktheit gut als Geschenk geeignet.

Karola Bartel

Karola Bartel

rezensiert für den Borromäusverein.

Miteinander leben, miteinander reden

Miteinander leben, miteinander reden

Karl Wallner
Benno (2016)

80 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 587882
ISBN 978-3-7462-4682-6
9783746246826
ca. 6,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ps
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