Die Brücke hinter den Sternen

Der Drache Tianlong bewacht die Brücke, die das Leben vom Tod trennt. Engel begleiten Sterbende über diese Brücke und nehmen ihnen die Last ab, die ihnen den Übergang so schwer macht. Auch Barnabel möchte den Menschen seinen Dienst erweisen, aber Die Brücke hinter den Sternen Tianlong traut ihm das noch nicht zu. Da wendet sich Barnabel an den großen Engel Bairim, der ihm einst selbst über die Brücke half ... Das Sterben metaphernreich in ein Märchen zu kleiden, ist ein unnachahmlicher Kunstgriff. Der junge und der alte Engel sowie der weise Drache sind charakterstarke Figuren, denen solch eine schwerwiegende Geschichte über die letzten Dinge zugetraut werden kann. Mit dem Bild der Brücke sind ein Weg, aber auch ein Ziel verbunden, das Weiterleben nach dem Tod. Kongenial werden die Szenen von der Autorin in Bilder gefasst: ihnen allen ist das Transitorische zu eigen, das Leichte und Schwebende, aber auch das Schwere und Verzagte des Sterbeprozesses. Im kurzen Vorwort schildert die Autorin ihre Begegnungen in einem Kinderhospiz. Diese jungen Menschen mit all ihren Ängsten zu erleben, ließ sie die Geschichte "wie von selbst" schreiben. Sie hat dabei genau den Ton getroffen, mit dem ein Sterbender begleitet werden kann: ohne Pathos, Kitsch oder falsche Versprechungen, aber mit viel ernsthafter Zugewandtheit, die jeden Leser, gleich welchen Alters, tief beeindrucken wird.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Brücke hinter den Sternen

Die Brücke hinter den Sternen

Cornelia Funke ; mit Illustrationen der Autorin
Dressler Verlag (2021)

25 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 603641
ISBN 978-3-7513-0003-2
9783751300032
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
Systematik: KK
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Auszeichnung: Religiöses Kinderbuch des Monats