Harter Schnitt
Seit ihrem Debütroman "Belladonna" haben die Thriller von Karin Slaughter ihre feste Fan-Gemeinde. Mitunter fragt man sich: Warum? Ihre Charaktere sind eindimensional, die Handlung meist unglaubwürdig und die Gewalt wird um der Gewalt willen geschildert. Schon in ihrem Erstling schockte Slaughter mit Beschreibungen von Misshandlungen und Vergewaltigungen. So musste sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie Frauen hasse. Auch in ihrem neuesten Buch wird eine Frau gedemütigt und misshandelt. Der Inhalt ist uninteressant, doch für Fans: Die vormals getrennten Krimireihen um Sara Linton und Will Trent, die seit 2009 zusammenflossen, sind weiter vereint. Die private Romanze nimmt Formen an. Positiv wäre nur zu sagen, dass die Autorin sehr routiniert schreibt, ihr Stil lädt zum Festlesen ein, vielleicht gerade, weil er platt auf Effekt setzt? Empfohlen für große Bestände mit Slaughter-Fans. (Übers.: Klaus Berr)
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Harter Schnitt
Karin Slaughter
Blanvalet (2013)
511 S.
fest geb.