Träume wie Sand und Meer
1966: Tiny, eine Frau Anfang Zwanzig, lebt ein scheinbar perfektes Leben. Ausgelöst durch eine Erpressung, die an die Zeit vor ihrer Ehe (1964) anknüpft, gerät sie in Schwierigkeiten. Aber bald erkennt sie: nicht nur sie hat ein Geheimnis, auch ihr erfolgreicher Ehemann und seine ehrgeizige Familie haben etwas zu verbergen. Sie versuchen eine Fassade aufrecht zu erhalten, in der auch Tiny brav und anständig mitmacht. Im Klappentext wird der Roman als "wunderbar" und "überzeugend" angekündigt. Diese Einschätzung teile ich nicht. Das Buch verliert sich in unbedeutenden Einzelheiten, die Protagonisten bleiben konturlos und nicht greifbar. Sprachlich kommt der Roman fast durchweg künstlich und merkwürdig konstruiert daher. Die Autorin springt von einer Nebensächlichkeit zur anderen, dazwischen gehen die wenigen wirklichen Überraschungs-Momente verloren. Die Leserin muss aufpassen, dass sie nicht schon auf den ersten Seiten die Geduld verliert und dem Faden überhaupt noch folgen kann. Die Idee, in zwei Handlungssträngen zu erzählen, überzeugt hier nicht und stört eher. Nicht empfehlenswert. (Übers.: Anja Hackländer)
Christiane Raeder
rezensiert für den Borromäusverein.
Träume wie Sand und Meer
Beatriz Williams
Blanvalet (2016)
443 S.
kt.