Die letzten Stunden des Sommers

Die schwangere Amerikanerin Pepper verkauft in den 1960er Jahren einen Mercedes Roadster, den sie restauriert hat, um sich und ihr Kind über Wasser halten zu können. Dass dieses Auto in enger Verbindung zur Lebensgeschichte der Käuferin Annabel Die letzten Stunden des Sommers steht, erfährt Pepper erst, als Annabel sie in ihre Villa in Südfrankreich einlädt. Kaum ist Pepper dort angekommen, verschwindet Annabel. Gemeinsam mit Annabels Sohn Florian macht sie sich auf die Suche nach ihr. Nur Pepper ahnt, wo Annabel sein könnte, hatte sie ihr doch anvertraut, dass sie seit den 1930er Jahren nicht ihren Mann, sondern Florians Vater, einen jüdischen Widerstandskämpfer, liebt. Immer wieder zwischen den Lebensabschnitten ihrer Protagonistinnen wechselnd, gelingt es Williams, die Spannung aufrecht zu erhalten. Wenngleich die vielen zufälligen Begegnungen Annabels mit ihrem Liebhaber eher unrealistisch anmuten, sind die Gedanken und Handlungen der Figuren ihrer Zeit angemessen und nachvollziehbar. Die mosaikartige Erzählweise lässt sich gut dadurch entschlüsseln, dass Williams Annabel in der Vergangenheit und aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, während Peppers Geschichte in der Gegenwart und von einem auktorialen Erzähler präsentiert wird. Romantische, fesselnde Lektüre, überall empfohlen. (Übers.: Anja Hackländer)

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die letzten Stunden des Sommers

Die letzten Stunden des Sommers

Beatriz Williams
Blanvalet (2018)

574 S.
kt.

MedienNr.: 594905
ISBN 978-3-7645-0590-5
9783764505905
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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