Denn die Liebe hört niemals auf

Der Herausgeber, Dr. phil. Heinz-Lothar Worm, hat nette lesenswerte Geschichten zusammengetragen, die Originale aus seiner Heimat beschreiben, wie es sie heute gar nicht mehr gibt. Viele Menschen kannten derzeit nur ihren Dialekt, und wenn sie sich Denn die Liebe hört niemals auf dann aufs "Amt" bewegen mussten, um z.B. das Aufgebot für die Ehe abzugeben, gab es leicht Missverständnisse, die sich aber in diesem Buch alle auf eine lustige Art und Weise auflösten. Die Geschichten sind allesamt spannend, denn die Auflösung kommt immer erst ganz zum Schluss. So auch bei der kleinen Erzählung vom "Hirschdukaten": Der arme Waldläufer liebt die feine Tochter des landgräflichen Leibschützen. Dieser will auf jeden Fall eine Beziehung verhindern und zeigt dem Jungen einen Hirschdukaten. Er macht ihm klar, erst wenn er einen solchen Dukaten sein eigen nennen kann, darf er wiederkommen und um die Hand seiner Tochter anhalten. Es kommt wie es kommen muss, der Waldläufer kann dem Landgrafen das Leben retten und bekommt dafür einen Hirschdukaten. Nun kann er seine Liebste "kaufen". - Nicht nur die Geschichten sind alt, auch die Sprache ist so ,z.B.: "Des landgräflichen Leibschützen Kind war ein lieblich Ding, blonde Zöpfe und dunkle Kirschaugen, die in die Welt schauten, zierlich wie ein Rehlein und flink wie ein Wiesel."(S. 28) Wer diesen Stil liebt, wird sich an den Geschichten in diesem Buch erfreuen. Vor allem für ältere Leser interessant.

Margrit Diekmann

Margrit Diekmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Denn die Liebe hört niemals auf

Denn die Liebe hört niemals auf

Heinz-Lothar Worm (Hrsg.)
Brunnen (2011)

270 S.
kt.

MedienNr.: 569966
ISBN 978-3-7655-4146-9
9783765541469
ca. 8,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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