Das Erziehungs-Chaos

Erziehung steckt heute sowohl bei Eltern als auch bei Kindergärten und Schulen in einer Krise. Aufgrund von sehr unterschiedlichen Lebensstilen und Milieus, die in einer modernen Gesellschaft vertreten sind, gibt es auch keine einheitlichen Erziehungsnormen mehr. Erziehung ist heute Teil eines komplexen Gebildes aus Erwartungen der Gesellschaft und der Eltern, politischen und ökonomischen Bedingungen und vor allem der Individualität der Kinder. Wohlstandsverwahrlosung und Kinderarmut sind Schlagwörter, die in der Öffentlichkeit leider immer häufiger fallen. Auch äußert sich die Suche der Kinder nach Grenzen häufig in aggressivem Verhalten, das zwar von der Gesellschaft befremdet wahrgenommen wird, aber selten zu einem wirklichen Umdenken führt. Und Medienerziehung ist heute mehr als früher gefragt, trotzdem findet sie selten oder nur in social networks im Internet statt, die sich der Kontrolle der Eltern immer mehr entziehen. Lösungsansätze für all diese Probleme müssten dringend gefunden werden, wenn sich gesamtgesellschaftlich etwas ändern sollte. Daher schlägt der Autor dieses Buches, ein Religionspädagoge und Erziehungswissenschaftler, vor, dass es ein System geben müsste, das Arbeit und Familie vereinbarer macht; dass Kommunikation über Erziehung in der Familie einen festen Platz haben müsste und nicht nur im Fernsehen konsumiert werden dürfte. Am wichtigsten aber scheint, dass in der Familie ein Wertebewusstsein vorherrscht, sodass man nicht Gefahr läuft, sich in der Erziehung treiben und sich die Verantwortung dafür nehmen zu lassen. - Ein Buch, das ratlosen Eltern einen Weg aus der Erziehungsmisere heraus zeigt, indem es ihnen die Möglichkeit gibt, Ordnung in das Erziehungschaos zu bringen. Zu empfehlen.