Micky und der verlorene Ozean
Micky, Minnie und Goofy befinden sich auf wissenschaftlicher Mission, um Koralit zu bergen, eine wichtige Energiequelle. Doch auch der bekannte Schurke Kater Karlo ist hinter dem wertvollen Brennstoff her. Der alte Konflikt Gut gegen Böse nimmt neue Dimensionen an, als der ultimative Schurke alles Wasser auf der Erde durch Umkehrung der Schwerkraft verschwinden lässt und dabei Micky fünf Jahre lang in eine Art Koma sendet. Jetzt hilft Karlo dem Team, die alten Verhältnisse wieder herzustellen. Es gibt Verfolgungsjagden und Kämpfe in einer üppigen Vegetation. Das eröffnet Möglichkeiten zu besonders attraktiver Grafik, die so nicht in den üblichen Micky Mouse Comics vorkommt. Besonders die Mimik der Protagonisten ist sehr viel ausdrucksvoller als bei den üblichen plakativen Gesichtern. Auch die Charaktere weichen von dem gewohnten Muster ab, nur Micky bleibt sich treu. Minnie tritt als emanzipierte Frau auf, Goofy als kompetenter Wissenschaftler und Karlo zeigt auch gute Seiten. Die Geschichte selbst ist etwas schwach geraten und spricht eher ältere Kinder bzw. Jugendliche an. Die Mischung aus altmodischer Kleidung und Ausrüstung mit surreal-futuristischer Technologie, auch Steampunk genannt, ist in diesem Comic reizvoll umgesetzt, hat aber gerade bei der verwirrend surrealen Technologie einige Schwächen. Sicher übt die farbenfrohe, üppige Grafik ihren Reiz aus, doch der Band eignet sich eher für Leser jenseits des sonst gewohnten Micky-Mouse Alters.
Lotte Schüler
rezensiert für den Borromäusverein.
Micky und der verlorene Ozean
Text: Denis-Pierre Filippi. Zeichn.: Silvio Camboni
Egmont (2018)
Comic Collection
60 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.