Ein schöner kleiner Krieg

Der Autor, Sohn einer französischen Mutter und eines vietnamesischen Vaters, erzählt, wie er als Kind in Saigon, der damaligen südvietnamesischen Hauptstadt, heranwuchs und dort 1961-1963 die Anfänge des Vietnamkrieges miterlebte. Die Stadt war Ein schöner kleiner Krieg damals von der französischen Kolonialzeit sehr geprägt und der Guerillakrieg des Vietcongs wurde in seiner Familie, die dem damals herrschenden Regime nahestand, als eine zunächst ferne, doch im Laufe der Zeit realer werdende Bedrohung eines großstädtischen Lebens erlebt. Die Angriffe und Attentate werden teilweise aus heutiger Sicht als Rückblenden erzählt. Truong war fasziniert von der vermeintlich technischen Überlegenheit der Amerikaner, die sein Land mit immer mehr Waffen und Soldaten unterstützten. Eine reflektierende oder gar historische Aufarbeitung der Ursachen des beginnenden Vietnamkrieges gelingt aus dieser subjektiv-erlebnishaften Perspektive ebenso wenig wie eine kritisch-distanzierte Betrachtung des damaligen südvietnamesischen Regimes. Die Erinnerungen sind in vorwiegend mit roten und blauen Farben kolorierten Bleistiftzeichnungen ungesetzt. In größeren Beständen mit grafischer Literatur, aber auch in der Sachgruppe Ge möglich.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Ein schöner kleiner Krieg

Ein schöner kleiner Krieg

Marcelino Truong
Egmont (2015)

Graphic novel
267 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 581778
ISBN 978-3-7704-5517-1
9783770455171
ca. 24,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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