Nenn mich Kai
Die 18-jährige Andrea, Arzthelferin und leidenschaftliche Computerspielerin, fühlt sich in ihrem Frauenkörper zunehmend unwohl. Als sie ihre Transsexualität ihrem Gamer-Freund Marko offenbart, reagiert dieser verständnisvoll, ebenso ein Psychologe, den sie schließlich aufsucht. Zunehmend gewinnt sie so an Sicherheit, zu ihrer Transidentität zu stehen und dieses auch ihren Eltern und ihren Freunden zu sagen. Dies läuft nicht ohne Konflikte und Verluste an Freundschaften ab, bringt aber auch neue, positive und bestärkende Erfahrungen mit sich. Aus Andrea wird Kai, der auch den langwierigen Weg einer Geschlechtsumwandlung beschreiten möchte. - Die Autorin packt, unterstützt durch Sympathie erweckende Schwarz-Weiß-Zeichnungen, ein schwieriges Thema an und erzählt verständnisvoll eine Coming-Out-Geschichte. Die Story macht Menschen, die ähnliche Gefühle in sich tragen, Mut, zu ihrem wahren Ich zu stehen und wirbt für einen unverkrampften Umgang mit transsexuellen Frauen und Männern. Sowohl für ältere Jugendliche als auch für Erwachsene ein wichtiger Titel.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Nenn mich Kai
Sarah Barczyk
Egmont (2016)
Graphic novel
76 S. : überw. Ill.
kt.