Stephanie von Hohenlohe
Als jüdische Bürgerstochter in Wien Ende des 19. Jahrhunderts geboren, gelang es der ehrgeizigen jungen Frau schon bald, durch die Heirat mit einem Adligen in die besten Gesellschaftskreise aufzusteigen. Zunächst genoss sie das Leben in vollen Zügen, begann aber schon in den zwanziger Jahre, sich als politische Vermittlerin zu betätigen, so z.B. zwischen dem britischen Zeitungsverleger Lord Rothermere und ungarischen Gesandten mit dem Ziel, in Ungarn die Monarchie wieder einzuführen. Nach der Machtergreifung 1933 wurde Prinzessin Stephanie eine wichtige Mittlerin zwischen Rothermere und englischen Kreisen, die dem nationalsozialistischen Deutschland positiv gegenüberstanden auf der einen und Hitler, der sie sehr schätzte, auf der anderen Seite, wobei ihr ein Verhältnis mit Hitlers persönlichem Adjutanten sehr hilfreich wurde. Nach Kriegsbeginn ging sie 1939 nach Amerika, wurde dort 1941 als Spionin verhaftet und längere Zeit interniert. 1945 kehrte sie nach Deutschland zurück und vermittelte zahlreichen bedeutenden Zeitungsverlagen Kontakte zu hochrangigen Persönlichkeiten. - Der Autorin gelingt es, auf der Grundlage von Erinnerungen der Prinzessin sowie anderer zeitgenössischer Dokumente ein faszinierendes Porträt einer schillernden Frau und ihrer Zeit zu vermitteln. Für alle Bestände sehr zu empfehlen.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Stephanie von Hohenlohe
Martha Schad
Herbig (2012)
269, [8] Bl. : Ill.
fest geb.