Der letzte Fürst

Fama ist der letzte Spross einer einst mächtigen Familie. Doch erst kamen die Franzosen, dann wurde seine westafrikanische Heimat in die Unabhängigkeit entlassen und mit ihr kam etwas, das Sozialismus genannt wurde. Nun lebt er in Armut; für den Unterhalt sorgt seine Frau Salimata. Auch sie leidet unter der Erinnerung an die Vergangenheit, wurde sie doch nach der schmerzhaften Beschneidung von einem Marabut vergewaltigt, und muss zudem den Vorwurf der Unfruchtbarkeit ertragen. Fama geht schließlich im Intrigenspiel der neuen Herrscher unter. - Der 1968 erschienene Roman (früher u.d.T. "Der schwarze Fürst": dnb-BP 80/736) beschreibt nicht nur eindrucksvoll das Aufeinanderprallen von traditionellen Werten und Moderne, sondern zeigt auch die Ernüchterung nach der Unabhängigkeit, die in den meisten afrikanischen Staaten neues Unrecht und Unterdrückung mit sich brachte. Sehr empfohlen. (Übers.: Horst Lothar Teweleit)