Wieke und Ken

Eine Feriengeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven. Da ist einerseits Wieke, eine leicht vorpubertierende Zehnjährige, die die Trennung ihrer Eltern nicht überwunden hat. Sie hat keine Lust auf den anstehenden Bergurlaub mit ihrem Vater, seiner Wieke und Ken neuen Lebensgefährtin Xandra und deren fünfjähriger Tochter Bille. Und da ist andererseits Ken, etwa zwei Jahre älter als Wieke. Er ist ohne Eltern aus Nigeria nach Deutschland geflohen, lebt in einem Kinderheim und wird von Xandra in Vormundschaft betreut. Xandra hat ihn, für Wieke völlig überraschend, zum "Patchwork-Familienurlaub" mitgebracht. Die beiden Heranwachsenden sehen den Ferien mit Missmut entgegen, beide sind in ihrer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt gefangen und zeigen keinerlei Offenheit für die Situation und füreinander. Miteinander reden? Fehlanzeige! Gegenseitige Vorurteile, Fehleinschätzungen und Beschuldigungen führen schließlich zu einer für Ken und Wieke lebensbedrohlichen Situation. - Die Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht von Wieke und Ken geschrieben und mit ihren Porträts entsprechend gekennzeichnet. Die Autorin lässt die Leser-/innen intensiv an der komplizierten Gefühlswelt der beiden sehr verschiedenen Kinder teilhaben. Zum Ende hin wachsen die Figuren jedoch so sehr über sich hinaus, dass sie leider etwas an Glaubwürdigkeit verlieren. Die klare Botschaft der Geschichte: Offenheit, gegenseitige Annäherung und Kommunikation sind die besten Mittel gegen Vorurteile.

Elisabeth Brendel

Elisabeth Brendel

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wieke und Ken

Wieke und Ken

Karin Koch
Peter Hammer Verlag (2021)

130 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606241
ISBN 978-3-7795-0666-9
9783779506669
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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