Das eine Leben
"Siehst du, irgendwie hat alles am Ende doch immer mit dir zu tun, du Scheißkerl!" Kim sitzt zu Hause und denkt an seinen besten Freund Kris. Bei einem tödlichen Unfall hat er ihn verloren. Er geht in die Schule, setzt einen Schritt vor den anderen, hört die Klassenkameraden sprechen. Die Mutter, die Schwester, die Lehrer - alle versuchen mit ihm zu reden. Aber Kim spricht nicht mehr. Kaum noch schafft er es, seinen Alltag zu bewältigen. Nach und nach bekommt der Leser die Informationen zum Unfallhergang. Konsequent erzählt die Autorin die Geschichte aus Kims Blickwinkel. So erlebt der Leser den Bewältigungsprozess hautnah mit. Ganz dicht dran ist man an seinen Gefühlen: unendliche Trauer, Wut, Aggressionen, Schuldgefühle, Verzweiflung, Sehnsucht. Und auch die Hilflosigkeit der Menschen, die ihm helfen wollen, wird deutlich. - Es ist ein schwer verdauliches und gleichzeitig sehr packendes Buch über Leben und Tod, Freundschaft und Liebe. Empfehlenswert für viele Büchereien.
Carmen Planas Balzer
rezensiert für den Borromäusverein.
Das eine Leben
Tone Kjærnli
Klopp (2011)
Mittendrin
220 S.
kt.