Und wenn sie nicht gestorben sind...
Volksmärchen sind alles andere als "nur" Kinderliteratur: In ihnen ist oft seit Jahrtausenden die Weisheit der Kultur gespeichert, aus der sie stammen. Kein Wunder, dass die Psychologie die Märchen als Medien für die Therapie entdeckt hat. Auch in der Trauerarbeit bei Sterbefällen, als weise und intuitiv wirksame Begleiter bei Abschied, Tod und Trauer (so der Untertitel) können Märchen helfen. Dies zeigen die beiden Autorinnen, langjährig in der Sozialarbeit tätig, mit ihrem Ratgeber: Sie erzählen Märchen der Brüder Grimm, Märchen aus Europa, Asien und Amerika und interpretieren sie im Hinblick auf das Thema Sterben und Verlust, nennen Fallbeispiele, geben Impulse für weiterführende Gespräche und schlagen meditative Übungen vor. - Ein ebenso informativer wie gut zu lesender Ratgeber, den man nicht erst zur Hand nehmen sollte, wenn man selber durch Sterben und Tod (eines nahen Menschen) betroffen ist. - Für alle Bestände zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Jana Raile ; Hannelore Sommer
Kreuz (2007)
256 S.
kt.