Die Falken und das Glück

Ihre Schwester wusste, dass Linda einen schrecklichen Fehler begeht, wenn sie diesen merkwürdigen Iren heiratet. Doch die abenteuerlustige Linda war geblendet von dem Mann, der sie auf die grüne Insel "entführt" und dort letztlich beinah wie eine Die Falken und das Glück Sklavin, wie ein Tier gefangen hält und sich zu Diensten macht. Zerrissen zwischen Hörigkeit und Wut, Trauer und Schmerz findet sie schließlich nach langen Spaziergängen Trost in der ehemaligen Burg der irischen Piratin Granuaile. In den Ruinen an den Klippen hoch über dem tosenden Wasser des Meeres gehen ihre Gedanken auf Wanderschaft; sie beginnt ein Buch über die mutige Tochter des irischen Clanchefs zu schreiben und beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, zumindest in dem begrenzten Rahmen, der ihr auf Erden noch übrig geblieben ist ... - In poetisch-melodiöser Sprache nimmt die Geschichte über die einsame, verwirrte und verlorene junge Frau den Leser gefangen in einer Mischung aus Trauer, Wut, Respekt und Mitgefühl für die Protagonistin. Der beschriebene innere Kampf gelingt ohne Pathos und Kitsch dank der Parallelisierung mit dem Schicksal der Piratin, sodass die Figuren trotz der Kürze des Romans im Leser lebendig werden, ihn im melodiösen, aber schlichten Ton an ihrem Schicksal teilnehmen lassen und mit Schrecken, Trauer und einer bittersüßen Leseerfahrung zurücklassen.

Sonja Schmid

Sonja Schmid

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Falken und das Glück

Die Falken und das Glück

Sabine Reber
Langen Müller (2012)

228 S.
fest geb.

MedienNr.: 367659
ISBN 978-3-7844-3306-6
9783784433066
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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