Der Himmel ist ein Taschenspieler

Nach 20 Jahren bekommt Martin Mahboob einen Brief von seinem Vater. Er ist krank, und will seinen Sohn noch einmal sehen. In Kabul. Die jahrelang verdrängten Gefühle und Erinnerungen sind sofort wieder da. 1979 ist Martin mit seiner Mutter nach Deutschland geflohen, Vater und Schwester sind zurückgeblieben. 2002 sind die Taliban besiegt, das Land ist voller Hoffnung. Doch die Rückkehr ist nicht einfach, sein einst prachtvolles Zuhause ist verfallen, seine Schwester tot, seine geliebte Tante verschwunden. Warum sind sie damals nicht gemeinsam geflohen? Wer ist Schuld am Tod seiner Schwester? Und warum diese jahrelange Funkstille? Die Annäherung an den Vater ist nicht einfach, er weigert sich, Martin endlich über die Rätsel der Vergangenheit aufzuklären. Martin wird mehr als eine Reise nach Afghanistan brauchen, um Antworten auf seine Fragen zu finden, und endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können. - Durch Erzählungen aus der Vergangenheit und Gegenwart entfaltet sich dem Leser langsam die Lebensgeschichte eines jungen Immigranten, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dazuzugehören. Doch seine Wurzeln kann er nicht verleugnen und so muss er sich seiner Geschichte stellen. Sehr empfehlenswert.