Schon verliebt, Rosenblüte?
Jules Tante ist Archäologin und schenkt ihr eines Tages einen orientalischen Flakon. Dass dieser sich als Herberge eines überaus gutaussehenden und betörend duftenden Flaschengeistes entpuppt, hätte Jule in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Doch der Schönling aus 1001 Nacht überhäuft seine "Rosenblüte" nicht nur mit blumigen Komplimenten, er hat auch die unangenehme Eigenschaft, völlig unpassend aus dem Nichts aufzutauchen. Das ist gerade dann besonders störend, wenn Jule endlich einmal ihrem von ferne angebeteten Frederik gegenübersteht. Welche Strategie der nebulöse Jüngling verfolgt, offenbart sich Jule erst allmählich. - Mädchenliteratur vom Feinsten mit fantastischem Einschlag, auch das beherrscht das Allround-Talent Dagmar Geisler perfekt. Sie erzählt lebendig, mit leichter Hand und umschifft dabei gekonnt alle Klischees, sprüht vor Fantasie. Dabei gelingt es ihr zudem noch, eine glaubwürdige Heldin mit Ecken und Kanten darzustellen, in der sich viele Leserinnen in Liebesnöten wiederfinden werden. Nicht zuletzt wegen des ansprechenden Covers ein Titel für wirklich alle Bestände!
Beate Mainka
rezensiert für den Borromäusverein.
Schon verliebt, Rosenblüte?
Dagmar Geisler
Loewe (2011)
262 S. : Ill.
kt.