Zorn des Himmels
Frankfurt 1342. Seit Tagen ist die Stadt im doppelten Ausnahmezustand: Kaiser Ludwig I. von Wittelsbach ist in die Stadt am Main eingekehrt und als wäre das nicht schon aufwühlend genug, verunsichern Gerüchte über Überflutungen im Südosten des Reiches die Bürger. Sorgenvoll gehen die Blicke durch die quälend drückende Schwüle gen Himmel, der mit dramatischer Röte, Wolkentürmen und dunklem Donnergrollen Unheil verspricht. Die Fährmannstochter Philippa trifft inmitten dieser Anspannung auf einen zwielichtigen Fremden, der sein Gedächtnis verloren hat, und verfällt seinem Charme. Doch was tun, wenn sich dieser Fremde als Aufrührer entpuppt, der einen Mordanschlag auf den Kaiser planen soll? Inwieweit ist es da ein Zeichen des Himmels, als am 22. Juli, am Tag der Heiligen Magdalena, die Wolkentürme sich ihrer Last entledigen und statt eines erlösenden Regengusses eine furchtbare Flutkatastrophe einsetzt? - Ein packender Katastrophen-Thriller vor historischem Hintergrund. In geradezu filmischer Darstellung erzählt Richard Dübell fundiert eine leidvolle und rasante Geschichte um das verheerende Magdalenenhochwasser, mit einer spannenden Wechselwirkung zwischen der Handlung und den einzelnen Charakteren. Sehr zu empfehlen.
Sonja Hochhausen
rezensiert für den Borromäusverein.
Zorn des Himmels
Richard Dübell
Lübbe (2014)
397 S. : Kt.
fest geb.