Die Täuferin

Angesiedelt ist die Geschichte einige Jahre vor dem großen Bauernkrieg im Jahr 1525. Kunwald in Böhmen ist ein Ort, in dem sich Gruppen von frommen und gebildeten Menschen zusammengefunden haben, die sich zur Aufgabe machen, die Menschen lesen zu Die Täuferin lehren und ihnen Wissen zu vermitteln. Sie drucken heimlich Bibelblätter, die sie unters Volk bringen. Adel und Klerus sind absolut dagegen, dass sich ihre Untertanen Bibelkenntnisse und anderes Wissen aneignen. Der Buchdruck sorgt allerdings mehr und mehr dafür, dass sich Hörige gegen die Unterdrückung wehren. Die Aufklärer, auch Täufer genannt, werden als Ketzer verfolgt und häufig gefoltert und hingerichtet. Trotzdem ziehen immer wieder Gruppen von Täufern lehrend durch das Land. Zu ihnen gehört auch Kristina, eine junge Frau, die sich mit ihren sechs Gefährten der gefährlichen Arbeit verschrieben hat. Sie ziehen von Böhmen Richtung Westen, geraten auf einen Kriegsschauplatz, erleben die Grausamkeiten der Kämpfe und die Verrohung der Soldaten. - Die Aktivitäten der Böhmischen Brüder werden genauso ausgiebig thematisiert wie der Alleinvertretungsanspruch von Adel und Klerus in Sachen Herrschaft und Bildung. Inwieweit sich die Brüder mit solcher Todesverachtung in ihre Tätigkeiten gestürzt haben, wie hier geschildert, sei dahingestellt. Aber das Buch ist trotz der wenigen historisch verbürgten Protagonisten sehr informativ und spannend. Die breit angelegte Geschichte liest sich leicht und wird bei Freunden historischer Romane berechtigterweise viele Freunde finden. (Übers.: Axel Merz)

Die Täuferin

Die Täuferin

Jeremiah Pearson
Lübbe (2015)

607 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 580080
ISBN 978-3-7857-2537-5
9783785725375
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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