Ich mag mich irren

Felix Longolius begann seine Drogenkarriere im Alter von 15 Jahren. Sie brachte ihm wiederkehrende Hochgefühle. Seine Kindheit und Jugend standen durch seine familiären Bedingungen unter keinem guten Stern: sein Vater starb früh. Seine Mutter fand Ich mag mich irren nur im weit entfernten Schwerin eine Anstellung, weshalb Felix unter der Woche allein in Hamburg lebte. Dann erkrankte sie schwer, was sie ihrem Sohn zum Vorwurf machte. Wahrscheinlich begünstigten sein fortgesetzter Cannabiskonsum und eine genetische Veranlagung den Ausbruch einer paranoiden Schizophrenie, die sich in Schüben bei ihm bemerkbar machte. Mit Hilfe der Journalistin Charlotte Krüger hat Longolius sich auf den Weg gemacht, sein Leben mit der Krankheit aufzuschreiben. Es gab immer wieder Phasen in seinem Leben, in denen er seine Schizophrenie nicht als Krankheit sah. Das geschah immer dann, wenn er sich telepathisch mit den Geheimdiensten der Welt, aber auch mit Aliens in Verbindung wähnte und glaubte, Kraft seiner Gedanken könne er die Geschicke anderer Menschen positiv beeinflussen. Es ist schwer nachvollziehbar, dass ihm seine Stimmen und Wahnvorstellungen lieb geworden sind. Auf der anderen Seite gewährt er einen tiefen Einblick in die Welt eines paranoiden Schizophrenen.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Ich mag mich irren

Ich mag mich irren

Felix Longolius ; Charlotte Krüger
Lübbe (2017)

284 S.
fest geb.

MedienNr.: 592224
ISBN 978-3-7857-2605-1
9783785726051
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Na
Diesen Titel bei der ekz kaufen.