Sehnsucht nach Skye

Die Familiensaga, die in diesem fesselnden Buch sehr lebendig beschrieben wird, hat einen historisch nachweisbaren Hintergrund. Schuld an der Vertreibung des Clans waren die "Highland Clearances" im 19. Jh., die Vertreibung der gälischen Landbevölkerung Sehnsucht nach Skye aus dem schottischen Hochland mit vielen ungesühnten Todesfällen. Gegenstand des Buches ist aber nicht die unselige Geschichte, die zwar gegenwärtig, aber im Hintergrund bleibt, sondern diese eine Familie: die Großmutter, die die Vertreibung damals als Mädchen miterlebt hat und jetzt noch einmal das Land der Väter besucht, um einen Schlussstrich ziehen zu können, ihre mondäne, anspruchsvolle, leicht zickige Tochter, die sie begleitet und ewig an ihr herumkritisiert, und ihre Enkelin Kathryn, die sich lebhaft und rührend um die Großmutter kümmert und sich für ihre unfassbare Geschichte interessiert. Die Saga entwickelt sich in ihrer immer spannender werdenden Dramatik, bis es Großmutter Christy nach ihrer Rückkehr von der Reise in wirklich letzter Minute schafft, das entscheidende Papier, eine Eidesstattliche Erklärung, vorzulegen und in einem persönlichen Gespräch eine befriedigende Lösung herbeizuführen. - Mag auch die eine oder andere Szene und mancher Dialog ausgesprochen sentimental sein, so fasziniert doch das Schicksal der Familie auf dem Hintergrund einer fast vergessenen entsetzlichen geschichtlichen Fehlentwicklung vor 100 oder 200 Jahren. Eine unterhaltsame Familiensaga, die unter die Haut geht. (Übers.: Ariane Böckler)

Armin Jetter

Armin Jetter

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sehnsucht nach Skye

Sehnsucht nach Skye

Tamara McKinley
Lübbe (2018)

413 S.
fest geb.

MedienNr.: 879553
ISBN 978-3-7857-2615-0
9783785726150
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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