Eine Sehnsucht nach morgen

Es ist das Jahr 1968 und in der Familie hat sich einiges getan (vgl. BP/mp 20/680, 21/131). Oma Mine ist schon seit Jahren tot. Clärchen, eine ältere verarmte Verwandte, sorgt nun für das leibliche Wohl von Karl und Johannes, beides Kriegsheimkehrer Eine Sehnsucht nach morgen aus russischer Gefangenschaft, sowie Inge und Bärbel, die Töchter der bei der Geburt des nun 16-jährigen Jakob verstorbenen Katharina. Bärbel hatte Medizin studiert und arbeitete in einem Klinikum im Norden und ist nach einer unglücklichen Liaison mit einem Kollegen wieder in die Heimat zurückgekehrt. Johannes, mittlerweile mit Inge verheiratet, hat nach seiner Arbeit als Bergmann Karriere als Gewerkschafter gemacht. Inge lebt und arbeitet für die Buchhandlung, die sie nun eigenständig führt. Und da ist Klaus Rabe aus der Nachbarsfamilie, mit dem Bärbel von Kindesbeinen an eng befreundet war. Später wurden sie ein Liebespaar. Die alte Verbundenheit mit dem in der Zwischenzeit unglücklich verheirateten Klaus stellt sich wieder ein. Es gibt nun Probleme ob der politischen Aktivitäten von Jakob, der sich nach der Ermordung von Rudi Dutschke mit seinen Schüler- und Studentenfreunden politisch engagiert. - Das sind nun einige der Ereignisse, welche die Familie Wagner auf Trab halten. Das Zeitgeschehen jener Jahre wird mit den Erlebnissen der Familie verwoben, ob es nun Schulwesen, Scheidungsrecht, Stellung der Frau, Kohlenkrise und Zechensterben oder soziale Spannungen aller Art betrifft. Es gibt Dramen am laufenden Band; der Familienzusammenhalt hilft immer wieder bei der Bewältigung der Probleme. Eine Nachkriegsgeschichte mit gut geschilderten Charakteren aus dem Ruhrgebiet, eingängig, unterhaltend und spannend erzählt. Gut und leicht lesbar.

Eine Sehnsucht nach morgen

Eine Sehnsucht nach morgen

Eva Völler
Lübbe (2021)

Ruhrpott-Saga ; 3
462 Seiten
kt.

MedienNr.: 973162
ISBN 978-3-7857-2742-3
9783785727423
ca. 14,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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