Der Schatz des Herrn Isakowitz

Am Anfang steht die Idee, den legendären Schatz des Urgroßvaters Hermann Isakowitz in Polen auszugraben. Die Idee stammt vom Sohn des Autors und die Durchführung übernehmen sein Vater und er selbst. Was mit witzigen Kabbeleien zwischen Vater und Der Schatz des Herrn Isakowitz Großvater während der Fahrt von Schweden nach Polen beginnt, wird bald zu einem berührenden Ausflug in die Geschichte der jüdischen Familie während der nationalsozialistischen Verfolgung im Dritten Reich. Da spielten auch Schweden und andere europäische Staaten keine rühmliche Rolle, als sie sich weigerten, verfolgten Juden aus Deutschland Asyl zu gewähren - und damit für den Tod Tausender mitverantwortlich wurden. Nur mit großer Mühe gelang es Wattins Vorfahren, Einreisegenehmigungen für Schweden bzw. Argentinien zu bekommen. Zwischen den Rückblenden auf die tragischen Ereignisse kann sich der Hörer bei den familiären Streitereien erholen. Besonders der Großvater mit seinen eigenwilligen Ansichten über Polen, seinem unbeirrbaren Appetit und weiteren Marotten sorgt immer wieder dafür, dass bei aller Unmenschlichkeit der Mensch mit seinen liebenswerten Seiten nicht zu kurz kommt. Und trotz der Brutalität Hitlerdeutschlands verlässt am Ende die Menschlichkeit als Sieger diese Geschichte. Der Familienschatz wird geborgen, aber ganz anders, als ursprünglich geplant. Die warmherzige Lesung von Daniel Nathan macht die sympathischen Protagonisten lebendig. Eine besonders empfehlenswerte Aufarbeitung der Judenverfolgung, empfehlenswert auch wegen der aktuellen Diskussion um Asylanten.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Schatz des Herrn Isakowitz

Der Schatz des Herrn Isakowitz

Danny Wattin. Gelesen von David Nathan
Lübbe Audio (2015)

5 CD (ca. 330 Min.)
CD

MedienNr.: 580720
ISBN 978-3-7857-5070-4
9783785750704
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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