Franz und Klara von Assisi
Die beiden Heiligen gehören sicher zu den bekanntesten Gestalten der Kirchengeschichte - besonders Klara wird selten ohne ihren "großen" Gefährten erwähnt. In dem ausgezeichnet recherchierten Buch löst der Autor Klara jedoch von dem oft transportierten Bild der von Franziskus vielleicht sogar romantisch angezogenen Frau und stellt beide als eigenständige und doch miteinander auf unnachahmliche Weise verbundene Persönlichkeiten dar. Die Wege des adeligen Mädchens und des Sohnes eines neureichen Händlers werden einerseits von den historischen Fakten, andererseits aber auch von ihrer Spiritualität her geschildert. Letzteres übernimmt - durch die Schriftart unterscheidbar - die Figur des geschichtlich nachweisbaren, hier aber als subjektiven Gewährsmann geschickt eingefügten Bruders Rufin, eines Cousins von Clara und frühen Franziskus-Gefährten. Dass - wie hier in der Besprechung nachgeahmt - der Anfangsbuchstabe von C(K)lara uneinheitlich gebraucht wird, scheint der einzige Schönheitsfehler des ansonsten wunderbar geschriebenen und für jedermann lesbaren Werkes zu sein. Farbige Bilder, ein ausführliches Glossar und ein erschöpfendes Literaturverzeichnis runden das Buch ab, das in keinem Bestand fehlen sollte!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Franz und Klara von Assisi
Niklaus Kuster
Matthias-Grünewald-Verl. (2011)
240, VIII S. : Ill. (überw. farb.), Kt.
fest geb.