Die Worte der weißen Königin

Lion wohnt bei seinem Vater, einem Hilfsarbeiter, in einem Dorf an der Ostsee. Seine Mutter ist schon kurz nach seiner Geburt in den Westen gegangen. Eines Tages lernt er in einer Kirche eine ältere Frau kennen, die dort Kindern Märchen vorliest. Die Worte der weißen Königin Besonders verzaubert und gebannt ist er von den Märchenzeilen "Klingt meine Linde, singt meine Nachtigall". Er ist traurig, als die "weiße Königin", wie er sie nennt, verreisen muss und vorerst nicht mehr liest. Eines Tages wird sein Vater arbeitslos und greift zur Flasche. Immer häufiger und immer brutaler schlägt er Lion, der ihn in solchen Phasen als den "schwarzen König" bezeichnet. Als der Vater eines Tages den Bogen überspannt, flieht der mittlerweile Zehnjährige mit Hilfe eines zahmen Seeadlers und seiner imaginären Schwester Olin in den Wald hinter dem Deich. Er ist so voller Sehnsucht nach den Worten der weißen Königin, dass er sich nach etlichen Wochen im Wald aufmacht, sie zu suchen. Vor lauter Bangen, Hoffen und Sehnen ahnt er nicht, dass die Königin näher ist, als er glaubt. - Der Schluss des Buches überzeugt nicht ganz. Der Vater ist zwar endlich einmal stolz auf seinen Sohn, ob er den schwarzen König abstreifen kann, ist nicht gewiss. Gefühle wie Hoffnung und Sehnsucht sind sprachlich jedoch wunderbar ausgedrückt und machen dieses phantasievolle und märchenhafte Werk durchaus lesenswert.

Birgit Fromme

Birgit Fromme

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Worte der weißen Königin

Die Worte der weißen Königin

Antonia Michaelis
Oetinger (2011)

267 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 350354
ISBN 978-3-7891-4291-8
9783789142918
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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