Der Galimat und ich

Weil seine Eltern angeblich als Geheimagenten in der ganzen Welt unterwegs sind, lebt der 10 Jahre alte Jim bei Onkel und Tante. Der Junge nutzt sein fotografisches Gedächtnis zum Auswendiglernen eines mehrbändigen Lexikons. Während sein Onkel davon träumt, mit Jims Hilfe bei einer TV-Wissenshow das große Geld zu machen, eckt der Junge in der Schule mit seinen fast schon zwanghaften Besserwisser-Kommentaren häufig an und findet keine Freunde. Da kommt ihm der Galimat gerade recht, der sich eines Tages in sein Zimmer verirrt und sein Leben auf den Kopf stellt. Wenn das freche kleine kugelige Wesen mit den großen Füßen mit genügend Elektrizität aufgeladen ist, kann es auf Wunsch Dinge materialisieren. Auf diese Weise lässt sich auch Jims sehnsüchtiger Wunsch vom Erwachsenwerden erfüllen. Doch als der Junge mittels einer Pille zum Mann wird, stellt sich schnell heraus, dass eine solche Verwandlung auch viele Nachteile hat... - Mit dem Galimat hat Paul Maar ein fantastisches Wesen erfunden, dass einige Ähnlichkeiten mit seinem berühmten Sams besitzt. Die Angewohnheit seiner magischen Figuren, den Alltag gehörig durcheinanderbringen und für abwechslungsreiches und lustiges Chaos zu sorgen, ist ein Erfolgsrezept des Autors, das auch in diesem Buch durchaus funktioniert. Aber obwohl Kinder auch diese insgesamt recht unterhaltsame Geschichte sicherlich mögen werden, wirken manche Szenen leider aufgesetzt und bemüht statt originell und witzig. Für meinen Geschmack schreibt Maar dieses Mal ein wenig zu routiniert, indem er eine funktionierende Idee in einer allzu ähnlichen Variante noch einmal recycelt. Das wird den Erfolg des Buches allerdings nicht behindern.