Kleine Geschichte des christlichen Gottesdienstes

Beim letzten Abendmahl gab Jesus seinen Jüngern den Auftrag: "Tut dies zu meinem Gedächtnis" (Lk, 22,19). Seit 2000 Jahren versammeln sich Christen in diesem Sinne und feiern Gottesdienst. Der Eichstätter Liturgiewissenschaftler Jürgen Bärsch Kleine Geschichte des christlichen Gottesdienstes hat nun ein höchst lesenswertes Buch über die Entwicklung der Liturgie, "Herz und Mitte" (S. 13) der Kirche, geschrieben. Ausdrücklich will der Verfasser damit auch Laien die Möglichkeit geben, sich einen Überblick über die historische Tiefendimension des christlichen Gottesdienstes zu verschaffen. Dies ist ihm in eindrucksvoller Weise gelungen. Bärsch schildert nicht nur die Genese der Gottesdienstfeiern durch zwei Jahrtausende, sondern bietet - gleichsam nebenbei - eine konzentrierte christliche Kulturgeschichte. Über weite Strecken der abendländischen Geschichte ist die Bedeutung der Liturgie in der Gesellschaft ohnehin kaum zu überschätzen, man denke dabei nur an die mittelalterlichen Jahrhunderte. Deutlich stellt Bärsch heraus, welche Vielfalt und welcher Reichtum in der Geschichte des Gottesdienstes enthalten ist. Da fügt es sich, dass das Zweite Vatikanische Konzil eine beständige Erneuerung der Liturgie ausdrücklich gefordert hat. Diesen Auftrag gilt es mit Blick auf die historische Dimension auch zukünftig mit Leben zu erfüllen, ohne Angst vor Irrwegen und Sackgassen. Nur in der Vielfalt wird der Auftrag Jesu lebendig bleiben können.

Bernhard Lübbers

Bernhard Lübbers

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Kleine Geschichte des christlichen Gottesdienstes

Kleine Geschichte des christlichen Gottesdienstes

Jürgen Bärsch
Pustet (2015)

204 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 583494
ISBN 978-3-7917-2721-9
9783791727219
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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