H wie Habicht

Die Dozentin der Universität Cambridge hat sich schon als Kind außerordentlich für Greifvögel interessiert. Öfter streift sie auch noch als Erwachsene mit ihrem Vater, einem Fotografen, durch die Gegend, um Raubvögel zu beobachten. Doch dann H wie Habicht stirbt ihr überaus geliebter Vater unerwartet und die Trauer stürzt sie in eine schwere psychische Krise. Durch ein Buch kommt sie auf den Gedanken, sich wie der in der Jugend schwer traumatisierte Autor mit der Abrichtung eines Greifvogels zu beschäftigen. Trotz diverser Warnungen kauft sie einen in einer Voliere gezüchteten Habicht und nimmt ihn mit nach Hause. Wie von Freunden befürchtet, gestaltet sich die Zähmung und Abrichtung des Habichts, den sie Mabel nennt, sehr schwierig, aber Macdonald sieht dies als Teil der Trauerbewältigung. Sie beschäftigt sich nur noch mit dem Habicht, der sie mehr und mehr fasziniert. Es gibt reichlich Misserfolge, umso mehr kann sie sich über die sich langsam einstellenden Erfolge freuen. Es dauert, bis sie den Vogel frei fliegen lassen kann. Und das ist dann reine Euphorie: ihr Habicht, der Jagd auf Beute macht und dann wieder zurück auf ihre Hand fliegt. - Die Geschichte ist spannend, einfühlsam, fesselnd. Der Leser wird eingebunden in die vielen Versuche mit Mabel, lernt die Falknersprache und kann sich über viele einprägsame Naturbeschreibungen freuen. Die realistischen Schilderungen, wie der Habicht jagt und tötet, gehören auch zu der Geschichte, zeigen aber nichts anderes als das zumeist unbeobachtete Tierleben. Für die meisten Leser öffnet sich hier eine unbekannte Welt. Das Buch ist allen Büchereien bestens zu empfehlen. (Übers.: Ulrike Kretschmer)

H wie Habicht

H wie Habicht

Helen Macdonald
Allegria (2015)

411 S.
fest geb.

MedienNr.: 799950
ISBN 978-3-7934-2298-3
9783793422983
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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